DER FRÜHLING KOMMT, (Monika Rinck)
Gedichte
Hört ihr das, so höhnen Honigprotokolle, ein Frühling imitiert immer den nächsten, so droht er wie einer, der später dazu kommen will in das Restaurant, das heißt, wir lassen die Messer verschwinden, sonst macht der Frühling uns neu, oder was er denkt, dass das sei, Zeitverhau, Raserei, und stülpt alles um, will sehen, wie es aussieht, wenn man das Innen auf außen dreht, ob dann endlich alles gesagt ist. Der Frühling kommt, er will uns erweitern, endlos vergrößern, verteilen (bitte, weg mit den Messern, sags auch den Kellnern) auf freiem Feld, die Bestrickung der Adern, der Frühling geht hindurch mit den Blüten, den Ideen kommender Blüten, Hibiskus! Der Frühling wird kommen, er wird uns im blauen Himmel zerreißen, und wir verglühten in Blüten künftiger Gleichgültigkeit. Oh ihr Neuronenbündel, ihr sturen Winter und Uhren, stellt euch auf Zwölf, begrüßt ihn, den Frühling: er kommt.

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