pegasus, (Jan Wagner)
Gedichte
steht da, als du nach hause kommst, nimmt das zimmer ein, läßt soeben das bücherregal zu boden gehen mit seiner prachtvollen abrißbirne von hintern. das sofa – ausgeweidet; die zierpalme – skelettiert; und bedenklich pendelt die lampe, als er die flügel hebt. er rollt seine augen ins weiß, als brenne irgendein stall; seine nervösen hufe, die wie die fäuste zweier preisboxer umeinander kreisen, kreisen. das klopfen an der decke von unten klingt dringlicher am nächsten tag, nach einer woche ist aus dem brief des vermieters im kasten eine zornige flotte geworden. und abermals wirst du am morgen von zwei schweren, dampfenden kübeln voll pferdemist vom vierten stock in die tiefe gerissen, mit angehaltenem atem wie ein apnoetaucher. der haufen von streng duftendem gelb ist üppig geworden im hof, die nachbarsjungen tuscheln hinter der hand: du bist der spinner, der gold zu stroh macht. als du abends das fenster öffnest, ist er plötzlich ganz ruhig und sieht dich an. du prüfst das sims mit dem fuß. er sieht dich an.

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