angel-ode für onkel adi, (Jan Wagner)
Gedichte
einer jener schweigsamen männer, die wie nebel über hüfthohen gummistiefeln standen, unbeweglich im breiten fluß – wer stunde um stunde auf den schwimmer starrte, hing selber zwischen grund und himmel. knotige oberarme, beide knie narbig, lebendig wie das glas voller würmer, wotanswampe; brachtest mir bei, wie man in leere flaschen pinkelte, wenn es not tat, zwanzig karten hielt in der hand; schlugst plötzlich um wie das wetter. wieviel junges wasser seither den raum des alten einnahm; wieviele flüsse ist es her, seit wälder vortraten aus dem dunkel, lauschten und schauten, während man die füße am feuer wärmte, ein, zwei knoten löste mit steifen fingern – thermoskannentage, am frühen morgen oder im hirschlicht, stets zur hand die holzschachtel, all die fliegen, bleigewichte, blinker und doppelhaken, hochzeitsschmuckgefunkel für deine kalten bräute, die fische.

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