strähne, (Jan Wagner)
Gedichte
immer öfter beugen sie sich vor und raten mir flüsternd zu zwiebelsud, frischen kuhfladen, hundemilch und birkensaft, zerstoßenen fliegen. doch die nackte kuppe steigt wie ein fels, wenn sich das meer zurückzieht. mit würde kahl zu werden, zu leuchten, stolz wie ein straußenei in der kunstkammer! nicht wie die alten am strand, mit jenen trostlosen spiralen aus letzten haaren um die platte – oder der strenge herr s., zuständig für zahlen und leibesübungen, aber so klein, daß, als er den rücken kehrte, der längste von uns einen bocksprung wagte über ihn hinweg: ein windstoß packte die eine strähne, ließ sie meterweit flattern wie telefongekritzel, ein fernerliefen, etceterapepe. und sein gesicht: dort fliegt es, eine weiße panik, ein drachen, losgerissen, an seiner schnur

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