schaf, hahn, ente, (Jan Wagner)
Gedichte
19. September 1783 versailles, sein park, noch alles halb im schlaf, als der ballon sich von der erdenbahn entfernt. so sagen es die dokumente. nur volk, kein pöbel, keine parlamente – und seine majestät, umringt von graf und gräfin, der mätresse, dem galan mit rohr, in dem konvex oder konkav die linse schwebt. ein strick, den man durchtrennte, der nie mehr ganz wird – sollte es ein mahnmal sein, was dort am kalten wetterhahn vorbeizieht, eine art von epitaph? ein ball aus seide längs der windtangente, verschwindend über einem spleiß von kahn, die untertanen schaf und hahn und ente in ihrem korb kaum hörbar, seltsam brav in gottes blauem himmel, nur pigmente, nicht mehr, und gerade eben noch der hahn, die ente, und zu guter letzt das schaf.

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