ein onkel, (Jan Wagner)
Gedichte
schwebt an seinen hosenträgern herein wie ein prächtiger fesselballon, sagt: einmal nachts sei er fast im schlaf verblutet, in sich selbst hinein, nach jenem schlecht gezogenen backenzahn. ein chemischer onkel: kaum berührt das braune glas der bierflasche seine lippen, beginnt er zu glimmen wie eine leuchtgaskugel; klemmt sich einen übeltäter unter jeden arm und stopft dabei eine pfeife, perfekt geformt für all die geschichten, doch läßt selbst am meer sein hemd an, sagt: sobald er nackt an einem strand herumliegt, eilen ein paar beflissene menschen herbei, um ihn zurück ins tiefe wasser zu zerren. hat bereits zwei lieben an den tod verloren, aber steht noch immer – man ahnt nur, wie ein dünnerer in ihm wankt. er schlägt sich mit der flachen hand auf den bauch, damit es gluckert, sagt: seine ideale größe sei dreimetersechzig, und das stimmt.

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